Standardisiertes Sicherheitsmanagement im Interesse Eurer Sicherheit
Der Deutsche Alpenverein (DAV) ist mit rund 960.000 Mitgliedern die größte Bergsteigervereinigung der Welt. Der DAV setzt als Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes und Fachverband für Alpinistik Maßstäbe für die alpine Ausbildung und Sicherheit. Ein reichhaltiges Kursangebot bietet DAV-Mitgliedern die Möglichkeit, das eigene Können in allen Sparten des Bergsports zu erweitern und speziell mit den Aktionen „Sicher Sichern“ und den „DAV Kletterscheinen“ wurden zum Thema Sicherheit im Klettersport weitreichende Standards gesetzt. Wer sich zu diesen Themengebieten weiter informieren will, kann dies auf der offiziellen DAV Homepage oder unserer Homepage unter folgendem Link tun: http://www.alpenverein.de/Bergsport/Sicherheit/.
In der Volksbank Kletterhalle im DAV Bergsportzentrum Marburg legen wir daher außerordentlich großen Wert auf ein strenges Sicherheitsmanagement, das von der Betriebsleitung regelmäßig kontrolliert und dokumentiert wird. Damit können wir Risiken, die aus den zur Verfügung gestellten Einrichtungen resultieren, auf ein Minimum reduzieren.
Obwohl Klettern in den Medien gerne als äußerst riskant dargestellt wird, ist es insbesondere in künstlichen Kletteranlagen sicherer als viele andere Sportarten.
Dr. med. Volker Schöffl führt hierzu aus: “Auch in deutschen Anlagen konnte ein sehr geringes Unfallrisiko dokumentiert werden. Bei 25.163 Besuchern kam es zu nur 4 Unfällen, dies entspricht einer Unfallrate von 0,016 % pro Kletterwandbesuch.” (So weit die Hände greifen, Dr. Schöffl, Dr. Hochholzer, Lochner Verlag 2001, S.28). In einer neueren Studie wurde zudem festgestellt, dass im Vergleich zu anderen Sportarten, der Klettersport eine geringere Unfallinzidenz aufweist, mit relativ niedriger Unfallschwere, als bei viele andere populäre Sportarten wie z.B. Basketball, Segelsport oder Fußball. Indoorklettern war die sicherste aller evaluierten Sportarten. (Int J Sports Med. 2011 Oct;32(10):794-800. Epub 2011 Sep 12). Die Verletzungsrate beim Sportklettern entspricht 0,2 Unfällen / 1000 Stunden und liegt zum Vergleich bei anderen Sportarten wie zum Beispiel Fußball bei 3-5 / 1000 h oder bei Eishockey bei 83 / 1000 h. Erfreulich ist auch die Beobachtung, dass die Verletzungen beim Sportklettern, die aus den Unfällen resultierten, zumeist minder schwer waren. Fast dreiviertel aller Verletzungen waren demnach vor allem Prellungen, Schürfwunden oder Band-, und Sehnenverletzungen (vgl. Dr. Volker Schöffl, „Unfallrisiko Sportklettern“ / „Unfallrisikoanalyse Sportklettern“).
Auffallend ist, dass Unfälle häufig nicht bei Kletteranfängern zu verzeichnen sind, sondern bei erfahrenen Kletterern. Wir bitten Euch daher in Eurem eigenen Interesse dringend darum, sehr aufmerksam zu sichern und verantwortlich zu klettern!
Bitte beachtet insbesondere unsere Benutzerordnung.
Qualität und Kontrolle der Kletterwände, des Zubehörs und der Trainingseinrichtungen
Kletterwände in der Volksbank Kletterhalle im DAV Bergsportzentrum Marburg entsprechen der DIN EN 12572, der europäischen Norm für künstliche Kletteranlagen, und werden entsprechend deren Vorgaben in regelmäßigen Intervallen von den hierfür beauftragten Fachfirmen von deren sachkundigen Mitarbeitern einer Hauptinspektion (wird nach der Wartungsanleitung des entsprechenden Herstellers durchgeführt) unterzogen und dementsprechend dokumentiert.Neben der Hauptuntersuchung werden alle Wandsektoren regelmäßig von unseren geschulten Wandbetreuern einer operativen Kontrolle unterzogen (entsprechend der DIN EN 12572) bei der diese insbesondere auf lockere Griffe, verschlissene Schlingen und Karabiner und den allgemeinen Zustand der Wandelemente hin untersucht werden. Diese Kontrollen werden in einem Wartungsbuch dokumentiert. Abschließend werden von unseren Mitarbeitern regelmäßige visuelle Inspektionen (ebenfalls entsprechend der DIN EN 12572) der Kletterwände durchgeführt, die das Erkennen offensichtlicher Mängel und Gefahrenquellen an der Vorderseite der Kletterwand ermöglichen, welche ohne den Einsatz von Hilfsmitteln vom Boden aus deutlich zu sehen sind. Diese werden ebenfalls im Rahmen des täglichen Rundgangs dokumentiert.
Um das Verletzungsrisiko bei Kletterstürzen so gering wie möglich zu halten, sind alle Kletterwände normgemäß mit einem sehr engen Raster an Sicherungspunkten ausgerüstet. Am Ende der Kletterroute befinden sich komfortable Umlenkpunkte, die auf ein Vielfaches der tatsächlichen Belastung ausgelegt sind.
“Bouldern” ist Klettern in Absprunghöhe ohne Seilsicherung. Damit Unfallgefahren möglichst gering gehalten werden, darf lt. Benutzerordnung nur in den speziell hierfür vorgesehenen Boulderbereichen seilfrei geklettert werden. Im Außenbereich auf der alten Freianlage darf die rot markierte Linie mit den Füßen nicht überschritten werden. Um Verletzungen vorzubeugen, wurden gemäß DIN EN 12572-2 die Boulderbereiche mit speziellen Fallschutzmatten ausgestattet.
In der Volksbank Kletterhalle im DAV Bergsportzentrum Marburg werden ausschließlich Ausrüstungsmaterialien namhafter Hersteller, die ein CE-Prüfzeichen mit entsprechender Kontrollnummer besitzen und somit den Europäischen Sicherheitsbestimmungen entsprechen, verwendet und eingesetzt. Alle Ausrüstungsgegenstände werden regelmäßig überprüft, gewartet und gegebenenfalls ausgetauscht.
“In diesem Zusammenhang möchten wir Euch jedoch darauf hinweisen, das künstliche Klettergriffe sich jederzeit unvorhersehbar lockern oder brechen können und dadurch den Kletternden und andere Personen gefährden oder verletzen. Es wird keine Gewähr für die Festigkeit der angebrachten Griffe übernommen.”
Verleihmaterial
Unser Verleihmaterial wird regelmäßig von qualifizierten Mitarbeitern überprüft und bei Verschleißerscheinungen umgehend ausgetauscht. Es wird ausschließlich normkonformes und zertifiziertes Klettermaterial verwendet. Besonders danken wir unserem Partner Salewa für die freundliche Unterstützung mit hervorragenden Ausrüstungsgegenständen.
Wir bitten um Verständnis, dass nur Personen Verleihgegenstände benutzen dürfen, die eine gültige Eintrittskarte vorweisen können und über die allgemein anerkannten Sicherungs- und Kletterkenntnisse verfügen. Die Benutzung der Kletteranlage und der verliehenen Ausrüstungsgegenstände erfolgt auf eigene Gefahr, eigenes Risiko und eigene Verantwortung.
Geschultes Kletterhallenpersonal
Unser Personal wird in regelmäßigen Coachings immer auf dem laufenden Stand aller sicherheitsrelevanten Anforderungen gehalten.
Wir führen Schulungen durch um Anfänger und Fortgeschrittene möglichst gut und qualifiziert auszubilden und ein sicheres Klettern zu schulen. Die Kurse werden von qualifizierten Leitern (DAV Trainer C, BLSW-Trainingsassistenten, DAV Kletterbetreuer) durchgeführt, die diese Qualifikation in einer aufwändigen Ausbildungsphase erworben haben.
Das Wandbetreuerteam und Büropersonal achtet nicht nur auf die Sicherheit in der Kletteranlage, sondern ist auch als Ansprechpartner in Sicherheitsfragen für Euch da. Das Wandbetreuerteam setzt sich aus ausgebildetem und geschultem Personal mit langjähriger Erfahrung zusammen. Um im Falle eines Unfalls möglichst optimal reagieren zu können, nehmen alle unsere Mitarbeiter regelmäßig an speziellen Schulungen teil.
Sicherheitshinweise für unsere Kletterer
Klettern ist als Risikosportart gefährlich und erfordert deshalb ein hohes Maß an Umsicht und Eigenverantwortlichkeit.
In unserer Benutzerordnung weisen wir auf mögliche Risiken und die richtige Benutzung der Kletteranlage hin.
Klettern muss erlernt werden, entweder mit einem erfahrenen Kletterpartner oder besser in einem Anfängerkurs einer unserer Mitgliedssektionen mit dem sicherlich weltweit umfangreichsten Kursangebot.
Jeder Kletterer in der Volksbank Kletterhalle im DAV Bergsportzentrum Marburg wird mehrfach auf richtige Sicherungstechniken und Gefahren durch Aushänge und Hinweise aufmerksam gemacht. Damit das Gelesene auch bildlich verstanden wird, sind die wichtigsten Kletterregeln an verschiedenen Stellen in der Volksbank Kletterhalle im DAV Bergsportzentrum Marburg ausgehängt.