Magistrat stimmt dem Ausbau der ehemaligen Reithalle zur Kletterhalle auf dem Waggonhallenareal zu

Der Magistrat stimmte, wie Oberbürgermeister Egon Vaupel mitteilt, in seiner letzten Sitzung der Umnutzung und dem Ausbau der ehemaligen Universitätsreithalle auf dem Waggonhallen-Gelände zu einer Kletterhalle durch die Sektion Marburg/Lahn des Deutschen Alpenvereins –DAV- zu. Der Verein  legte am 6. Juni 2011 ein Nutzungs- und Finanzierungskonzept vor, das – vorbehaltlich des Kaufs des Waggonhallen-Areals durch die GeWoBau als Sanierungsträger und Treuhänder der Stadt Marburg – Grundlage dieses Magistratsbeschlusses war.

Das vorgelegte Nutzungskonzept baut auf der vom Sanierungsbüro 2009 beauftragten

Machbarkeitsstudie des Architekturbüro Zieske (Gießen) auf. Es sieht neben der Kletterhalle, die 2/3 des Gebäudes ausfüllt, im südwestlichen Drittel des Gebäudes (3. Drittel) einen Bewegungsraum und die Geschäftsstelle des DAV vor. Die vorhandenen Werkstätten im Erdgeschoss sollen bestehen bleiben. Das geplante Kletterzentrum umfasst im Innern zwischen Kellergeschoss und Dachgeschoss verschiedene Kletterbereiche wie z. B. 10-15 m hohe Kletterwände, einen 10-15 m hohen Kletterturm, einen Boulderbereich (Klettern ohne Seil und Gurt in Absprunghöhe) und einen Bereich für Kinderklettern. Das Klettern bezeichnet Vaupel als “Einstiegssportart für Kinder”. Dazu kommen noch die erforderlichen Nebenräume und ein Seminarraum. Am nordöstlichen Giebel ist eine Außenkletterwand vorgesehen. Aufgrund des erheblichen Investitionsvolumens konzentriert sich der DAV in der Umsetzung des Vorhabens zunächst auf die Kletterhalle des Reithallengebäudes.

Das vorgelegte Finanzierungskonzept für die Kletterhalle sieht bei einem Investitionsvolumen von 1.465.000 € die Förderung des Ausbaus durch die Universitätsstadt Marburg in Höhe von 293.120 € (20% der Ausbaukosten) aus der Sportförderung vor.

Im Zuge der Realisierung der Kletterhalle entstehen zwangsläufig auch Kosten für die gesamte Gebäudehülle, da Dach und Fassade sinnvollerweise für das Gesamtgebäude saniert werden. Diese Kosten in Höhe von ca. 300.000,- € sollen im Rahmen der Stadtsanierung aus Städtebaufördermitteln finanziert und mit dem nächsten Förderantrag 2012 beim Land Hessen beantragt werden.

Oberbürgermeister Vaupel: “Es gibt wenig Städte, die in den letzten Jahren so viel Geld in Hallen, Sportstätten, Bäder und Vereine investiert haben.”

Die Kletterhalle in ist ein wesentlicher Baustein bei der Entwicklung des Waggonhallen-Areals. Es erweitert das bestehende Angebot aus Kulturzentrum Waggonhalle, Café Rotkehlchen, Radio Unerhört, Ateliersaal der Masterstudierenden des Instituts für Bildende Kunst sowie verschiedener Kleingewerbe und sozialer Einrichtungen. Dieser erweiterte Angebot-Mix auf dem denkmalgeschützten und in Marburgs letzten industriehistorischen Areal entfaltet eine zunehmende Attraktivität sowohl für das Marburger Publikum wie für Besucher aus der Region, insbesondere Familien, aber auch sonstige Gruppen und Schulklassen.

Zur Vorgeschichte:

Die Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg fasste 2008 den Beschluss der Entwicklung des Waggonhallen-Areals mit den Elementen Kultur, Bewegung, Soziales und Wirtschaft. Am 28.09.2010 schließt die Universitätsstadt Marburg einen Vorvertrag mit der „aurelis real estate GmbH & Co. KG“ über den Kauf des Waggonhallen-Areals im Rahmen der Gesamtplanung Bahnhofsareal.

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(Der Kletterbetrieb endet jeweils 30 min vor Hallenschluss)

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